Menü

Wer hätte vor einem Jahr damit gerechnet, dass auch 2021 vom Corona­virus überschattet sein würde und die staat­lichen Restrik­tionen sogar noch einmal anziehen könnten? Im Frühjahr 2020 fragte sich die ganze Branche: War es das jetzt mit dem deutschen Immobi­li­enboom, der bis dahin so unglaublich stabil und lange den Markt prägte? Auch wir als Werbe­agentur für Immobilien studierten ausgiebig die von allen Seiten herein­kom­menden Analysen – und wir warfen einen genauen Blick aufs eigene Tages­ge­schäft. Und das sah weiterhin gut aus.

 

Düstere Prognosen wichen tiefschwarzen Zahlen

Im Sommer, spätestens im Oktober 2020 konnte man es regel­recht hören: das Aufatmen bei Initia­toren und Bauträgern, bei Maklern und Notaren, erst recht bei den bauaus­füh­renden und angeschlos­senen Unter­nehmen. Das Virus hatte das Land fest im Griff. Doch der Immobi­li­en­markt wuchs weiter. Erst war es ein bloßes Gefühl, dann wurden immer mehr Fakten und Daten publi­ziert. Aus den Negativ­pro­gnosen zu Jahres­beginn wurden Erfolgs­mel­dungen. Engel & Völkers – eine absolut verläss­liche Quelle – beispiels­weise sprachen im Januar 2021 rückbli­ckend von einem Rekordjahr. Heute sieht es fast so aus, als habe Corona dem deutschen Immobi­li­en­sektor nicht nur nicht geschadet, sondern sogar partiell zusätz­lichen Auftrieb gegeben.

 

Auftrieb im Speck­gürtel der Großstädte

Eine feste Bank, wenn es um seriöse Fakten-Recherche geht, ist auch der Immobilien-Kompass von Capital. Der aktuelle Bericht liegt nun vor. Dieses jährliche Dossier ist der umfang­reichste unabhängige Überblick über den deutschen Immobi­li­en­markt. Erster Befund: Der Markt hat sich 2020 als krisen­re­sis­tenter erwiesen als angenommen. Besonders in den Speck­gürteln der Metro­polen ziehen die Preise weiter an. Die coronabe­dingte Zwangs­pause war nach Aussage von Katarina Ivankovic, Mitglied der iib-Geschäfts­führung und Gewährsfrau für Capital, nur von kurzer Dauer. Der Wachs­tumskurs der letzten Jahre setzt sich unver­mindert fort. Kapital­an­leger und Vermieter haben sich nicht einmal wegen der gehäuften Zahl an Mietstun­dungen und Kündi­gungs­verbote zurück­ge­zogen. Die Zahl der privaten Klein­ver­mieter ist hingegen noch gestiegen.

 

Keine Trend­wende erwartet

Paradox: Die mit der Corona­krise verbundene Unsicherheit hat sich sogar positiv auf den Immobi­li­en­markt ausge­wirkt. Laut Umfragen wollen mehr Bundes­bürger umziehen, wobei sie an größere Zimmerzahl und Außen­be­reiche denken. Wegen des noch immer der Nachfrage hinter­her­hin­kenden Immobi­li­en­an­gebots dürfte der Druck auf den Markt anhalten – die Preise werden weiter steigen. Mit IW-Ökonom Michael Voigt­länder wird ein weiterer Fachmann zitiert: „Wir beobachten eine langfristig gute Entwicklung in den Großstädten.“ Statt einer Trend­wende sieht er bei den Preisen Luft nach oben. Das sind natürlich gute Nachrichten für die Branche und auch für uns als Agentur für Immobi­li­en­mar­keting. Letztlich bestä­tigen sie aber nur das, was wir in den vergan­genen Monaten bei zahlreichen Projekten selbst beobachten konnten.